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Mitteldeutsche Zeitung 09.10.2003
Jubiläum

Roßbacher Musikanten werden 40 Jahre und veranstalten ein Fest der Blasmusik
Da wird einem Dorf mal kräftig der Marsch geblasen
VON UNSERER REDAKTEURIN PETRA WOZNY

Roßbach/MZ. Gestern Abend in Roßbach. Da wird gebaut, gerückt und gehämmert. Ein großes Ereignis wirft seine Schatten voraus. Ein riesiges Festzelt wird errichtet. Für morgen sind die rund 850 Plätze darin bereits ausverkauft. Die tschechische Blaskapelle „Gloria“ spielt zu Ehren des Roßbacher Musikvereins, gratuliert mit böhmischen Klängen dem Geburtsagskind. 40 Jahre werden die Roßbacher Musikanten. Bürgermeister Peter Simon ist stolz darauf. Er weiß die Tradition des Vereins über die Jahrzehnte zu schätzen. Ganze Musikerfamilien bliesen den Gästen bei ihren Auftritten bereits den Marsch. Für die neue Generation des Jubilars steht André Berger, der Vorsitzende des Musikvereins. Bruder Raik begann Ende der 70er Jahre im Ensemble Tenor zu spielen. „Irgendwann zog ich da mit“, meint der Vereinsvorsitzende, der Bariton spielt. Familiensache ist die Blasmusik auch bei Familie Seemann. Hier folgte Sohn Lars dem Vater. Der Junior ist heute musikalischer Leiter der über 30 Mann starken Gruppe. Das Repertoire der Blasmusikanten umfasst fast 100 Stücke. Polka ist darunter ebenso wie Walzer oder Märsche.

Aufgespielt wird etwa 25 Mal zu größeren Auftritten im In- un Ausland. „Für viele ist die Mitarbeit einfach Berufung“, schätzt der Vereinsvorsitzende ein. Zur Wende habe man sich gesagt, Weitermachen sei wichtig. Da müsse man dann durchhalten. Jetzt wurde erst einmal intensiv geprobt. Denn in den nächsten drei Tagen hauen die Roßbacher ganz gründlich auf die Pauke.

Karten für die Konzerte am Samstag und Sonntag gibt es in der Gaststätte „Zur alten Schmiede“ in Roßbach oder an der Abendkasse

45 Jahre Rossbacher Musikanten
Ensemble zwischen Polka, Klassik und Beatles
Die Roßbacher Musikanten gibt es jetzt 45 Jahre – Dreitätiges Jubiläum-Wochenende
VON DIANA DÜNSCHEL, 05.10.08, 18:34h, aktualisiert 05.10.08, 19:21h
Die Roßbacher Musikanten
Die Roßbacher Musikanten feierten anlässlich ihres 45-jährigen Bestehens am Wochenende ein gut besuchtes Fest der Blasmusik. Foto: Torsten Biel
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ROSSBACH/MZ. „Mit Schwung und Freude.“ Diesem Motto folgen die Roßbacher Musikanten nun schon seit 45 Jahren. Und wer sie einmal live erlebt hat, weiß, dass ihr Repertoire keinesfalls nur aus traditioneller Blasmusik besteht. Natürlich spielen Marsch, Polka und Walzer bei ihren Auftritten eine große Rolle. Aber auch Stimmungs- wie Volkslieder oder klassische Werke werden immer wieder mal einstudiert. Selbst für Kompositionen der Beatles ist das Ensemble durchaus offen.

Ein Grund dafür mag sein, dass die derzeit 20 Mitglieder noch recht jung sind. Vom Jugendlichen bis zum Mitte 30-Jährigen reicht das Altersspektrum. Die Besetzung wiederum ist für Blasmusik geradezu klassisch: Horn, Trompete, Klarinette, Tuba, Posaune, Schlagzeug – und natürlich auch Gesang. Was auf dem jeweiligen Programm steht, entscheidet Lars Seemann. Er übernahm 2003 die musikalische Leitung von seinem Vater Bernd. „Aber wenn es darum geht, Neues einzustudieren, dürfen alle ein Wörtchen mitreden“, betont André Berger, der Vorsitzende des mittlerweile gegründeten Musikvereins „Roßbacher Musikanten“.

Einmal in der Woche kommen die Musiker zur Probe in der Grundschule zusammen. Einen Raum haben sie sich dafür extra hergerichtet und wegen der Akustik sogar die Wände verkleidet. Zwei Etagen tiefer findet sich das gemütliche Vereinszimmer, dessen Wände geschmückt sind mit Preisen und Erinnerungsstücken, aber auch persönlichen Fotos.

Gegründet wurde die Gruppe 1963 mit damals zehn Mitgliedern durch den früheren Schuldirektor Sacher und Georg Vogler. Letzterer bildete alle Schützlinge selber aus und sorgte dafür, dass es immer mehr Musikanten wurden. 34 Jahre bis 1997 hatte er die Leitung inne. Über 180 Kindern und Jugendlichen brachte Georg Vogler in dieser Zeit das A und O des Musizierens bei. Eine gante Reihe von ihnen ist übrigens heute noch aktiv. Die Mitwirkung im einstigen Bezirksmusikkorps, Auftritte im Ausland und sogar im Fernsehen, zahlreiche Auszeichnungen wie die Händel-Medaille – davon reden die Roßbacher heute noch. Doch auch nach der Wende blieben sie dem Voglerschen Leitsatz „Wir wollen durch Musik Freude bereiten“ treu. „Der Nachwuchs ist allerdings heute ein Problem“, erzählt André Berger. „Weil wir berufstätig sind und Familien haben, können wir niemanden ausbilden“, erklärt er den Grund. Interessenten müssten schon die Musikschule besuchen und dort Unterricht nehmen, ist weiter von ihm zu erfahren. Immerhin aber sei es möglich, bei den Roßbacher Musikanten ein Instrument auszuleihen. Wer sich dafür begeistern könnte, Mitglied zu werden, sollte wissen, dass die Auftrittszeit hauptsächlich in der Open-Air-Saison liegt. Parkfeste, Frühschoppen, Kurkonzerte – dazu wird die Truppe gern und immer wieder engagiert.

Vorbilder gibt es viele. André Berger nennt die Egerländer Musikanten, aber vor allem den mährischen Stil. Den haben sich die Roßbacher von der mährischen Blaskapelle „Gloria“ abgeschaut, die am Wochenende zum Jubiläum dann auch live im Festzelt aufspielte.

Mitteldeutsche Zeitung 8.5.2013
„Roßbacher Musikanten“ feiern Jubiläum
07.05.2013 21:47 Uhr
André Berger, Vereinsvorsitzender der „Roßbacher Musikanten“, zeigt die Jubiläums-CD. (BILD: PETER WÖLK)
Von DIANA DÜNSCHEL
Die „Roßbacher Musikanten“ werden ein halbes Jahrhundert alt. Zu Ehren des Jubiläums haben sie jetzt ihre erste professionell aufgenommene CD auf den Markt gebracht. Elf Titel spielte das Ensemble ein.

50 Jahre alt mussten die „Roßbacher Musikanten“ werden, um ihre erste professionell aufgenommene CD herauszubringen. „Ein halbes Jahrhundert… und das Feuer brennt weiter“ ist der Titel des guten Stücks, das ab sofort erhältlich ist. So können sich die Fans schon mal auf die Jubiläumsfeierlichkeiten vom 4. bis 6. Oktober mit der tschechischen Blaskapelle Gloria und Schlagerstar Franziska als Gäste einstimmen.

„Die Idee haben wir dank eines mobilen Tonstudios umgesetzt“, erzählt Vereinsvorsitzender André Berger. Das „Studio 80“, quasi ein umgebauter Wohnwagen, sei extra aus Bayern ins Geiseltal gekommen. Die Roßbacher setzten hohe Erwartungen in den Tonmeister, der immerhin schon mit Ernst Mosch zusammengearbeitet hatte. Sie wurden nicht enttäuscht.

„Alle mussten sich im Halbkreis in der Turnhalle positionieren“, schildert André Berger. Das Gebäude war der guten Akustik halber von den Musikern ausgesucht worden. „Die Mikrofone wurden aufgebaut, jeder bekam einen Kopfhörer auf, und dann ging es auch schon los“, so der Vereinschef, der selbst Baritonhorn spielt.

Elf Titel spielte das Ensemble ein. Das klingt erstmal wenig. Doch André Berger gibt zu bedenken, dass lange daran gefeilt wurde, pro Titel zwei bis drei Aufnahmen nötig waren und dabei die Stunden wie im Flug vergingen. Letztlich gaben die Blasmusikanten von Freitag- bis Sonntagabend ihr Bestes. „Klar war das anstrengend“, erinnert sich der Roßbacher. „Da ist jeder angespannt. Keiner will das versemmeln“.
„Roßbacher Musikanten“

Die „Roßbacher Musikanten“ gibt es schon ein halbes Jahrhundert.

Die Stücke hatten die Musiker aus ihrem Repertoire ausgesucht. Die schönsten und beliebtesten Titel sollten es sein und mit Marsch, Polka und Walzer eine breite Mischung. Ein Klarinetten-Solo ist darunter. Zu einigen Liedern wird gesungen. Kenner hören bei „Mondschein an der Eger“ die Handschrift von Ernst Mosch heraus. Im Gegensatz dazu ist der „St. Louis Blues“ sehr modern.

Genauso viel Mühe haben sich die „Roßbacher Musikanten“ bei der Gestaltung des CD-Covers gegeben. Der aus zwei Musikstücken bestehende CD-Titel stand schnell fest. Letztlich entschied man sich mit Hilfe der Weißenfelser Firma Simon-Werbung für das Bild eines brennenden Herzens. „Es sollte etwas Leidenschaftliches sein“, erinnert sich André Berger.

Von der fertigen CD ist er selbst begeistert. „Sie ist klasse. Eine bleibende Erinnerung. Man hört, wir sind das. Der Tonmeister hat es geschafft, unseren Charakter herauszuarbeiten“, meint er. Doch live zu spielen, sei besser. „Bei den Aufnahmen war kein Publikum da, auf das man eingehen kann. Ein Lächeln kann man auf der CD nicht rüberbringen.“